Auf Anfrage der SPD Bayerisch Gmain hat die DB Station & Service AG schriftlich mitgeteilt, den Haltepunkt Bayerisch Gmain zu Erneuern und Auszubauen.
Demnach ist geplant, den Bahnsteig mit einer Höhe von 55 cm über der Schienenoberkante auf einer Länge von 205 m zu erneuern und dabei den Steig etwas nach Osten zu verschieben. Der Bau ist mit der Bayerischen Eisenbahngesellschaft abgesprochen, der Baubeginn ist für 2021 geplant, die Inbetriebnahme im Dezember 2021 vorgesehen.
Das wurde aber auch höchste Zeit, mokiert sich Franz Sicklinger, der sich viele Jahre energisch für den Ausbau des Bahnhofs eingesetzt hatte. Zur Erinnerung: Im Jahre 2009 wurde die Strecke von der Berchtesgadener Land Bahn (BLB) übernommen, deren Züge aber über keine ausfahrbaren Trittstufen verfügen. So beträgt seither die Ein-/Ausstiegshöhe fast 50 cm. Ein unhaltbarer Zustand für ältere, behinderte Menschen, sowie Familien mit Kindern, die deshalb den Gmainer Bahnhof gar nicht benutzen können und nach Reichenhall ausweichen müssen. Die SPD Bayerisch Gmain und die Gemeinde haben wiederholt auf die Notwendigkeit eines barrierefreien Ausbaus hingewiesen, sind aber jahrelang vertröstet worden. Nun ist es endlich (bald) so weit.
In Zusammenhang mit dem von der Gemeinde parallel geplanten Fuß- und Radweg auf der Südseite der B 20 lässt sich nun zum Teil auch die lange geforderte Anbindung des Bahnhofs an das örtliche Wegenetz realisieren, auf dem Gelände der ehemaligen Aral-Tankstelle soll eine Rampe von der B 20 zur Unteren Bahnhofstraße hinabführen.
Noch eine erfreuliche Nachricht: Gleichzeitig mit dem Bahnsteigneubau soll ein zweites Gleis im Bahnhofsbereich verlegt werden. Dadurch kann die S3, die bis jetzt in Bad Reichenhall endet, bis Bayerisch Gmain weitergeführt werden, eine Forderung, die im Verkehrskonzept des Landkreises erhoben wird. So zeigte sich denn auch der SPD-Kreisrat und Landratskandidat Roman Niederberger erfreut, dass mit einer Verlängerung der S3 nun wenigstens ein Anfang gemacht ist.
Der Bayerisch Gmainer SPD-Chef Arnim Schläfke sieht in dem geplanten Ausbau gleich einen dreifachen Nutzen für die Bahnfahrer: Künftig ist damit ein niveaugleicher Einstieg vom Bahnsteig in den Zug möglich und damit ein wesentliches Hindernis entfallen; der Bahnsteig ist besser an das örtliche Wegenetz angebunden und leichter erreichbar. Und schließlich ermöglicht die Verlängerung der S3 einen künftigen Halbstundentakt.
Alle aber waren sich einig, dass diese Verbesserung wesentlich zu einer besseren Akzeptanz und einer höheren Inanspruchnahme des öffentlichen Nahverkehrs beitragen wird. Etwas, was angesichts des Klimawandels höchst wünschenswert ist.